Kann Anti-Giftködertraining gefährlich sein für deinen Hund?

Würdest du deinen Hund darauf trainieren wollen, Würstchen und Co. 🍟🌭, die am Boden liegen, gezielt vermehrt zu suchen? NEIN😱! Genau das wird aber unabsichtlich oft bei herkömmlichen Anti-Giftködertraining gemacht. Gibts doch nicht?! Leider doch... Schauen wir uns das Ganze mal genauer an...

Oftmals werden Hunde z.B. darauf trainiert, dass sie Dinge ausspucken sollen, die sie ins Maul genommen haben. Wie läuft das genau ab? Der Hund nimmt was ins Maul - man sagt sowas wie „Lass das“ und der Hund spuckts aus und wird dafür belohnt. Da könnte man doch meinen: alles bestens gelaufen! Überlege aber mal, was der Hund als allererstes tun musste, um schliesslich an die Belohnung zu gelangen. Genau richtig: zuerst musste er was ins Maul nehmen!😬

➡️ Und wie es so ist, mit Dingen, die Spass machen - man tut sie gerne immer öfter! Dein Hund wird also beginnen, immer mehr nach Dingen zu suchen, die er ins Maul nehmen kann, um sich... schlussendlich dafür von dir eine Belohnung geben zu lassen.

Das Gleiche passiert, wenn der Hund darauf trainiert werden soll - am Boden liegendes Futter anzuzeigen. Was bereits merkwürdig anmutet: das Anzeige-Training beim Anti-Giftköder-Training läuft genau gleich ab wie das Training für viele professionelle Suchhundearbeiten. Hmm…🤔

Werden die Hunde also vielleicht doch (unabsichtlich) geradezu darauf trainiert, vermehrt nach Giftködern (bzw. am Boden liegenden Essbarem) zu suchen??

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Fall Nino🐕: Besitzerin Ruth S. brachte Labi-Mix Nino zu uns. Nino hatte schon immer alles am Boden liegende gefressen - seit Ruth aber mit Nino zusammen an einem Anti-Giftköder-Seminar war, schien Nino noch viel extremer geworden zu sein, seine Nase befand sich nur noch am Boden.

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Was war geschehen? Oftmals stellt man sich vor, dass ein Verhalten nur dann belohnt wurde, wenn man seinem Hund direkt ein Leckerli gegeben hat oder mit ihm gespielt hat. Verhalten ist aber viel komplexer. 🤓🎓 

Dein Hund kann sich auch belohnt fühlen, wenn er was tut (z.B. eben was ins Maul zu nehmen) und du ihn dann dafür eine andere, beliebte Übung machen lässt (Ausgeben, wofür er häufig eine Belohnung gekriegt hatte).

🤷‍♀️ Okay und wenn das so ist - was sollte man denn dan tun, was ist dann die Lösung? Sicher muss man sich zuerst mal bewusst sein, dass Giftköder eine supergefährliche Sache sind und es auch bleiben werden (auch durch langjährige Profis ausgebildete Suchhunde fressen z.B. gelegentlich mal was, was eigentlich nicht geplant war). Oftmals wird es deshalb in bestimmten Gegenden die beste Lösung sein, den Hund an das Tragen eines Maulkorbes mit Fressschutz zu gewöhnen.

✅ Zudem ist es grundsätzlich superwichtig, dass man den Hund einmal öfters an die Leine nimmt, damit er gar nicht entdeckt (oder immer wieder erlebt), wie viel Spass es z.B. bei einem Mülleimer oder einer Grillstelle macht, nach Brötchenresten und Co. zu suchen. Gleichzeitig übst du mit deinem Hund, dass es sich total lohnt, draussen mit dir zusammen ein Spiel zu machen, zu rennen, an Gräsern zu schnuppern usw.  ❤️🐶 - also möglichst alles, was was anderes ist, als nach Fressbarem zu suchen.

Denn Hunde sind wie wir alle: wir tun das immer häufiger, was sich gut anfühlt. Sorgen wir deshalb dafür, dass dies Dinge sind, die den gemeinsamen Spaziergang sicherer und entspannter machen. 🐾🌳💕👣🌱🌞